Reise auf der Nordwestpassage
Die sogenannte „Nordwestpassage“ zu finden – den Wunsch, den Seeweg zwischen Europa und Asien abzukürzen, bewegte die Menschheit schon lange Zeit. Viele Entdecker und Expeditionen wagten sich etwa ab dem 15. Jahrhundert an dieses Abenteuer. Im Jahre 1845 scheiterte John Franklin mit einer sehr bekannten Expedition. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gelang es schließlich Roald Amundsen mit seinen Schiff Gjoa die Nordwestpassage zu durchqueren.
In der Zwischenzeit ist die Seefahrt weiter entwickelt und das Klima verändert, sodass zahlreiche Schiffe in den Sommermonaten diese Route nehmen. Da wir uns sehr für die Gebiete der Arktis interessieren, hatten wir uns für eine Fahrt in diese Region entschieden. Wieder viel unsere Wahl auf das Hurtigruten-Schiff MS Fram, dass die Strecke von Grönland bis nach Cambridge Bay in Nord-Kanada befährt.
Von Edmonton in den Jasper Nationalpark
Über Frankfurt und Calgary fliegen wir nach Edmonton in Kanada, der Hauptstadt der Provinz Alberta. Eine ausgedehnte Park- und Stadtlandschaft erstreckt sich hier entlang des Flusses North Saskatchewan River, der im Jasper Nationalpark entspringt. Da die Stadt Edmonton nicht weit entfernt von Jasper liegt, entschließen wir uns zu einem mehrtägigen Zwischenaufenthalt in diesem größten Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains. Er überrascht uns mit einer unglaublich schönen Landschaft.
Auf der Nordwestpassage mitten in die kanadische Arktis
Von Edmonton geht es anschließend weiter in Richtung Norden, nach Cambridge Bay, in der Region Nunavut. Dort gehen wir an Bord der MS Fram, die gerade aus Grönland ihren Weg durch Nebel und Eis hierher gefunden hat. Über die Ortschaft Gjoa Haven reisen wir mitten in das Inuit-Land. Entlang der Fahrtroute der alten Franklin-Expedition kommen wir an zahlreichen historischen Orten und Stätten dieser Seefahrer vorbei. Als wir den nördlichsten Punkt der nordamerikanischen Kontinentalplatte passieren, macht sogar der Kapitän unseres Schiffes ein Erinnerungsfoto dieses denkwürdigen Ortes.
Polarlicht an Bord der MS Fram
Obwohl es nicht ein geplantes Thema dieser Reise war, haben wir als Überraschung in zwei Nächten Polarlichter zu sehen. Sowohl in Kanada, als auch an der grönländischen Küste können wir dieses Naturschauspiel von Bord des Schiffes aus beobachten. Das grünliche Licht der Polarlichter taucht für uns die arktische Landschaft in ein mystisches Licht. So erleben wir ein tolles, unerwartetes Highlight auf unserer Reise.
Die Flora der Arktis
Besonders beeindruckt uns die gewaltige Naturschönheit der Arktis. Ist der Himmel in Wolken, sieht alles grau-braun und eintönig aus. Wenn dann aber sie Sonne diese Landschaft erhellt, kommen vielfältige Farben hervor und die Struktur der Felsen und Berge lassen den Betrachter erstaunen! Wandert man durch diese Landschaft, entdeckt man die Schönheit der Pflanzenwelt hautnah. Nicht Büsche und Bäume, sondern Flechten, Moose und wenige Zentimeter hohe Pflänzchen ducken sich vor der arktischen Witterung an den Boden und in Felsspalten. Um sie zu entdecken, wird der Mensch ganz klein und bückt sich zum Boden.
Tiere auf der Nordwestpassage
Auf unserer Fahrt sehen uns aber auch viele Tiere. Zahlreiche Arten von Vögeln begleiteten uns. An Bord unseres Schiffes entsteht jedes Mal ein ziemlicher Trubel, wenn eine Walfloße am Horizont gesichtet wird. Beluga- und Buckelwale kreuzen unseren Weg. Oft begleiten große Gruppen von Seehunden unser Schiff. An Land sehen wir Schneehasen, einen Polarwolf und sogar mehrere Eisbären.
Gletscher und Klimawandel
Die MS Fram musste auf dem Weg von Grönland nach Kanada mithilfe eines Eisbrechers den Weg nach Cambridge Bay meistern. Auf unserer Fahrt jetzt zurück nach Grönland hat das Wetter gedreht und das See-Eis vertrieben. Wir fahren an zahlreichen Gletschern vorbei, die vom Land ihren Weg ins Meer nehmen. In vielen dieser Täler findet sich aber nur noch Sand und Geröll. Das Eis, das diese Landschaft formte, ist oftmals ganz verschwunden. Es ist erschreckend, welches Ausmaß die Erderwärmung schon angenommen hat. Ich empfehle jedem, der den Klimawandel immer noch als ein Hirngespinst abtut, sich diese Bilder anzuschauen!
An Grönland’s Westküste
Das Schiff benötigt zwei Tage auf offener See (Davis Strait) bis an die Westküste Grönlands. Dort besuchen wir zunächst den Ort Ilulissat. Im Vergleich zu den Inuit-Siedlungen in Kanada, fallen uns hier die vielen bunt gestrichenen Häuser auf. Die Straßen und Wege in der Ortschaft sind in einem guten Zustand. Von Ilulissat aus wandern wir zum riesigen Gletscher-See in der Disko-Bucht.
Auch der Ort Sisimiut weiter im Süden empfängt uns mit strahlend bunten Häusern. Sie sind oft auf hohen Stelzen auf den Felsen im Stadtgebiet gebaut. In einer kleinen Bootstour fahren wir hier noch zur heute unbewohnten Insel-Siedlung Assaqutaq. Auf der Weiterfahrt erreichen wir am Ende eines langgestreckten Fjords die ehemalige amerikanische Militärbasis Kangerlussuaq. Von hier aus fahren wir zur grönländischen Inlandseisplatte, bevor wir unseren Heimweg in Richtung Kopenhagen und Frankfurt antreten.
Abenteuer Nordwestpassage
Sind Sie neugierig geworden und wollen mehr zu unserer Reise erfahren!? Ich habe viele Fotos geschossen, die ich aktuell durchsehe und sichte. In weiteren Blogartikeln werde ich die verschiedenen Abschnitte der Reise in den kommenden Monaten aufgreifen. Bleiben Sie mit dabei!
#fotografie #reise #nordwestpassage #natur #kanada #groenland #polarlicht #nordlicht #aurora #hurtigruten
Follow this site via RSS Feed, or subscribe via email using the form below.