Sayn – Burg, Schloss, Garten der Schmetterlinge, Gießhalle und Abtei
Vor Kurzem sah ich durch Zufall eine Dokumentation im SWR über die Adelsfamilie des Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn. In dem TV-Beitrag wurden viele Bilder aus der Ortschaft Sayn gezeigt, die ich noch aus den 1970-ziger Jahren kannte. Dabei fiel mir auf, dass sich dort einiges geändert haben musste. Kurz entschlossen unterbrachen wir einige Tage später eine Fahrt durch Rheinland-Pfalz und legten dort einen spontanen Besuch ein, um einen kleinen Spaziergang zu machen.
Schloss Sayn
Das Navigationsgerät im Auto war ziemlich verwirrt: Handelte es sich nun um die Stadt Bendorf oder Bendorf-Sayn oder doch nur Sayn? Schließlich erreichten wir das kleine Tal mit der Ortschaft. Der erste Blick des Besuchers fällt sofort auf das neu hergerichtete Schloss. Hier konnte ich mich noch an den Anblick der Mauerreste der Ruine erinnern, der sich in meinem Gedächtnis eingegraben hatte. Das heutige Gebäude sieht dagegen strahlend weiß und einladend aus! Man kann das Schloss besichtigen oder ein Restaurant dort besuchen und findet auch die Tourist-Information des Ortes in einem Seiteneingang des Gebäudes.
Schlosspark und Garten der Schmetterlinge
Direkt gegenüber des Schlosses liegt der Schlosspark. Er lädt zu einem schönen Sonntagsspaziergang zwischen schattigen Bäumen und ruhigen Parkbänken ein. Mitten im Park befindet sich das berühmte Schmetterlingshaus, das Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn liebevoll aufgebaut hat. Unzählige exotische Schmetterlinge aus aller Welt umschwirren hier den Besucher. Die farbenfrohen Tiere sitzen auf Blättern und Blüten und man weis oft gar nicht, in welche Richtung man zuerst blicken soll!
Sayner Hütte
Geht man vom Schlossberg weiter das Tal hinein, kommt man zur Sayner Hütte. Sie gilt als Wahrzeichen der Gusseisen-Technologie-Zeit. In Sayn wurde der schon zu Beginn des 19. Jahrhundert Kunstguss hergestellt. Die historische Gießhalle wurde in den vergangenen Jahren komplett restauriert und kann heute wieder besichtigt werden.
Burg Sayn
Oberhalb des Tales thront die mächtige 800 Jahre alte Burgruine. Auch hier wurde viel neu aufgebaut. Die Burganlage kann für Veranstaltungen gebucht werden, im Inneren der Burg befindet sich ein Restaurant. Als wir zum Burgberg hinauf gestiegen waren, fand dort gerade eine Hochzeitsfeier statt. So konnten wir nur einen kleinen, heimlichen Blick in den schönen Burghof werfen. Von der Burg aus hat man einen herrlichen Blick über die Schlossanlage und den Ort im Tal.
Abtei Sayn
Am Ende des Tals liegt die aus dem Beginn des 13. Jahrhundert stammende Abtei Sayn, in der ein Prämonstratenserorden ansässig war. Die Kirche beherbergt zahlreiche bedeutende Grabmäler und Kunstgegenstände und ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Da es bei unserem Spontanbesuch im Sayntal schon recht spät geworden war, fragten wir im Büro der Tourist Information nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Zu unserer Überraschung erhielten wir ein Zimmer in der Herberge Abtei Sayn! Den Schlüssel bekamen wir in der Gaststätte „Lindenhof“. In der Nacht war es absolut ruhig, ein Tal der Stille, ein ganzes Kloster nur für uns!
Wanderwege um Sayn
Direkt vom Tal aus führen zahlreiche Wanderwege in die Umgebung: Der Ort wird hier vom Wanderweg „Rheinsteig“ berührt, es liegt am Traumpfad „Saynsteig“ und am berühmten „Limes-Wanderweg“. Als Vorgeschmack kann man hierzu vom Tal aus einen der restaurierten Limestürme sehen. Die Wege sind ein guter Grund, noch einmal hierher zurückzukommen, um sich von hier aus zu Fuß auf den Weg zu machen!
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