Nie wieder Fotografieren auf den Faeroer-Inseln
Die Färöer-Inseln im Nordatlantik sind eine raue, aber sehr fotogene Inselgruppe. Die Menschen sind freundlich und ausgeglichen, Gäste sind immer willkommen. So habe ich die Färöer in den 80-iger Jahren bei meinen vier mehrwöchigen Reisen dorthin erlebt. Zahlreiche Fotos, damals noch auf Agfa-Diafilm, sind dort entstanden. Das Licht, der Nebel, Wolken und Meer geben mit den grasbewachsenen Felsen eine beeindruckende Kulisse.
Was ich hingegen selbst dort nicht erlebt habe, ist Grindadrap, das massenweise Abschlachten von Walen und Delfinen, die zuvor mithilfe der Fischerboote in die Buchten getrieben werden. Warum ich dies damals nicht mitbekommen habe, kann ich aus heutiger Sicht nicht mehr sagen. Entweder war ich zur falschen Zeit dort oder meine damalige Kontaktperson von den Färöer-Inseln war diesem Tun nicht wirklich zugeneigt.
Walfang und Tradition?
Nachdem ich mich heute mehr mit dem Thema beschäftige, muss ich schließlich sagen, dass ich maßlos schockiert bin über eine solche hemmungslose Abschlachtung von Lebewesen! In Zeiten, in denen in vielen Winkeln unserer Erde der Naturschutz und der Erhalt der Umwelt an vorderster Stelle stehen, veranstalten mitten in Europa zivilisierte (?) Menschen jährlich ein Volksfest in Form einer Massenabschlachtung. Was in Urzeiten vielleicht mal der Nahrungsbeschaffung gedient haben mag, ist heute ein absolut sinnloser “Jagd-Sport” geworden! Als Grund wird die lange Tradition dieses Tuns angeführt. In welchem Jahrhundert leben wir inzwischen eigentlich!?
Färöer-Inseln in der Kritik
Zum Glück weisen viele Organisationen in der Zwischenzeit medienwirksam auf dieses jährliche Massaker hin, um durch den öffentlichen Druck eine Beendigung herbeizuführen. Als Beispiel sei hier die Organisation Sea Shepherd erwähnt. Ihre Mitglieder dokumentieren vor Ort schonungslos das wiederholt stattfindende Gemetzel.
StandUp250 und ein Schlag für den Tourismus
Sea Shepherd ruft für den 14. August 2015 zum “Black Friday” auf, um verstärkt auf diese Situation auf den Färöer-Inseln hinzuweisen (#StandUp250). Gleichzeitig kündigen in diesen Tagen bereits die ersten Tourismus-Unternehmen einen Rückzug aus der Region an. Sowohl AIDA als auch Hapag-Llyod haben verbreitet, dass sie in Zukunft die Färöer-Inseln nicht mehr anfahren werden. Ich hoffe, dass weitere Veranstalter dieser Sicht der Dinge folgen werden und ebenfalls ihre Konsequenzen ziehen werden!
Erst mal keine Reise zu den Färöer-Inseln
Auch ich werde die Färöern nicht mehr bereisen, solange sich die Situation in Sachen Walschutz dort nicht ändert. Ich bedauere dies sehr, denn ich würde sehr gerne dorthin zurückkehren und noch viele sanftgrüne Felsen im Nebel fotografieren. Solange aber das Meer noch blutrot gefärbt ist, bleiben mir diese Bilder leider verwehrt.
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