Mäuseturm in Bingen bei Niedrigwasser
Heute besuchten wir den Mäuseturm in Bingen am Rhein. Der ehemalige Zoll- und Signalturm stammt vom Ursprung aus dem 14. Jahrhundert. Er wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut. Wegen der großen Trockenheit des vergangenen Sommers konnte man in den letzten Tagen des Oktobers bei dem extremen Niedrigwasser direkt zu der mitten im Flussbett gelegenen Insel laufen.
Unseren Ausflug starteten wir in Mainz. Mit der Regionalbahn fuhren wir in 30 Minuten bis zum Hauptbahnhof Bingen. Eine lange Fußgängerbrücke führt über die Bahngleise in die Stadt bzw. in den zwischen Bahnhof und Fluss liegenden Park. Von hier aus konnten wir den Mäuseturm schon zwischen den Bäumen sehen. Da ein direkter Zugang zum Uferbereich aus Naturschutzgründen nicht gestattet ist, liefen wir bis zum Ende des Parks.
Über das steinige Ufer zum Mäuseturm
Ab hier mussten wir über die dicken Steine des Ufers ein Stück zurücklaufen. Mit den dicken Wanderschuhen geht das ganz gut. Wenn es feucht ist, dürfte der Weg aber sehr glitschig sein. Im Gegenlicht sehen wir den Turm vor uns liegen. Wo sonst der Rhein in seinem Flussbett gurgelt, ist jetzt ein kleiner Damm aus Steinen sichtbar, über den die Ausflügler zur Insel kommen. Beim Laufen über die wackeligen Steine ist Vorsicht geboten.
Auf der Insel angekommen, gelangt man über eine kleine Treppe in das kleine Laubwäldchen, das die Mitte der Insel bedeckt. Hier befindet sich auch ein kleiner Bootsanleger, an dem man bei höheren Wasserständen mit dem Boot ankommen würde. Ein Weg für schnurgerade auf den Mäuseturm zu. Wir reihen uns in eine lange Schlange wartender Ausflügler ein.
Mitten im Fluss – Aussicht vom Mäuseturm
Nach etwa einer halben Stunde haben wir schließlich die Tür des Turmes erreicht. Über eine schmale Wendeltreppe steigen wir über mehrere Stockwerke nach oben. In den Zwischengeschossen kann man in kleinen Räumen verweilen, was bei dem entstehenden Gedränge sehr praktisch ist. Hier waren in früheren Jahren wohl die Amtsstuben der Zollbeamten und Beschäftigten im Signalwesen der Rheinschifffahrt untergebracht.
Oben angekommen, haben wir einen tollen Ausblick auf die umliegende Flusslandschaft. Die vielen trocken liegenden Bereiche des Flusses sind gut zu erkennen. Für die Rheinschiffer ist nur noch eine schmale Passage im Fluss offen. Zwischen den Zinnen des Turms sehen wir die am anderen Uferhang liegende Burg Ehrenfels.
Während wir den Weg zurücklaufen, kommen uns immer größere Scharen von Besuchern entgegen. Das Ausflugsziel ist anscheinend sehr gefragt! Die Länge der Warteschlange hat sich in der Zwischenzeit verdoppelt. Aber wann kann man schließlich schon mal trockenen Fußes durch den Rhein laufen!? Die sonst übliche Möglichkeit zur Besichtigung des Mäuseturms wird es wahrscheinlich dann erst wieder am Tag des offenen Denkmals im nächsten Jahr geben, doch dann eben nur per Boot.
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