Photokina 2012 – Lytro Light Field Kamera kommt nach Europa
Auf der Messe Photokina in Köln hatte ich in diesem Jahr die Gelegenheit, an einem von der Firma Lytro, jetzt Raytrix veranstalteten Photowalk teilzunehmen und dabei die bisher nur in den USA erhältliche Lytro Light Field Kamera zu testen.
Der Lytro Photowalk
Im Freigelände der Messe trafen sich am Freitagnachmittag ca. 30 Interessierte und erhielten eine kurze Einweisung in die Bedienung der Kamera. Eric Cheng und sein Team waren zur Betreuung der Teilnehmer, die viele Fragen zu dieser einzigartigen Kamera hatten, immer mit den passenden Erläuterungen zur Stelle. Sodann erhielt jeder Teilnehmer eine Kamera ausgehändigt und konnte sich auf die Suche nach geeigneten Motiven machen. Die Handhabung der Kamera war zu Beginn etwas ungewohnt. Der auf der Oberfläche des Gerätes befindliche “Schieberegler” (berührungssensitive Fläche) diente als Einstellung für die Tele- bzw. Weitwinkelfunktion. Direkt davor befindet sich der Auslöseknopf.
Das Besondere ist jedoch die über das Touch-Display steuerbare Schärfeeinstellung für das Bild. Hier kann vor der Aufnahme oder aber danach (!) die gewünschte Schärfeebene des Bildes festgelegt werden. Insbesondere im sogenannten “Creative Mode” lässt sich diese Funktion ausreizen. Dies ist besonders beeindruckend bei Bildern, die sich im Makrobereich bewegen. Hier reicht der Schärfebereich (falls gewünscht) von der Linse bis zum gewünschten und per Fingerberührung eingestellten Abstand.
Lytro Living Pictures
Nach einer Stunde Rundgang über das Messegelände hatten sich schließlich viele Bilder angesammelt. Einige interessierte Messebesucher, die mich fragend zu “meiner” Kamera ansprachen, stellten schnell die entscheidende Frage: “Und was bringt das!?” Wer ein großes digitales Bild erwartet, wird enttäuscht werden. Der Export einer jpg-Datei bringt eine Bildgröße von 1.2 MP hervor. Aber, und da möchte ich die Beschreibung aus dem Vortrag von Herrn Cheng wiederholen, es werden Bilder erstellt, mit denen man nach der Aufnahme in Interaktion treten kann. Man kann also mit den Bildern in einer neuen Dimension Geschichten erzählen. Der Betrachter kann durch sein Klicken im Bild immer wieder neue Aspekte entdecken und Details sichtbar machen, die in den (scheinbaren) Unschärfen des Bildes verborgen sind. Das ist das Neue und das Besondere dieser Bilder!
Ob und wie sich dieser Ansatz im Massenmarkt platzieren lässt, sei es in Bildschrimanwendungen, Webseiten, sozialen Netzwerken oder ähnlichen Anwendungsszenarien, wird die Zukunft zeigen. Den Teilnehmern am Lytro Photowalk hat die Aktion in Köln sicher viel Spaß gemacht. Mir hat sie viele neue Eindrücke einer neuen und hochinteressanten Technik vermittelt. Auf die baldige Markteinführung in Europa kann man gespannt sein!
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